Die meisten Pariser Bahnhöfe sind Kopfbahnhöfe, also Sackgassen, die die Züge in die Richtung verlassen müssen, aus der sie auch gekommen sind. Damit sind diese Bahnhöfe meist auch Endstation der Züge.
Gleichzeitig liegen die meisten Kopfbahnhöfe, wie auch die meisten Bahnhöfe in Paris, sehr zentral. Im Vergleich zu einer Anreise mit dem Flugzeug hat das eindeutige Vorteile, denn man befindet sich direkt in der Stadtmitte. Außerdem fallen zeitaufwendige Sicherheitskontrollen oder Warteschlangen weg.
Der Gare du Nord ist der größte Bahnhof von Paris gemessen an der Zahl der Fahrgäste. Er liegt im 10. Arrondissement und wurde 1846 eröffnet. Heute betreten und verlassen mehr als 500.000 Passagiere diesen Bahnhof täglich. Von hier aus fahren Züge in alle nördlichen Richtungen: in verschiedene Städte in Norddeutschland und Skandinavien, über Brüssel nach Köln oder Amsterdam oder mit dem Eurostar nach London. Ebenso kommt man hier natürlich auch an, wenn man aus diesen Richtungen nach Paris reist.
Der Gare de Lyon mit seiner prunkvollen Außenfassade und einem 64 Meter hohen Turm liegt im 12. Arrondissement und wurde anlässlich der Weltausstellung im Jahr 1900 gebaut. Der Bahnhof und das Café Le Train Bleu in seinem Inneren gehören mit zu den Sehenswürdigkeiten von Paris und sind auch dann einen Besuch wert, wenn man nicht mit dem Zug fährt. Der Gare de Lyon ist ebenfalls ein Kopfbahnhof und verfügt über 23 Gleise. Von hier aus fahren die meisten Züge in den Südosten Frankreichs, in Städte wie Dijon, Grenoble, Marseille oder Nizza und natürlich Lyon, nach dem der Bahnhof benannt wurde. Auch internationale Strecken sind mit dem Gare de Lyon verbunden: über Genf, Lausanne und Bern in der Schweiz gelangt man von hier bis nach Turin und Mailand in Italien.
Im Vergleich zum Gare du Nord ist der Gare de l’Est mit knapp 100.000 Passagieren pro Tag relativ klein. Aber auch hier verkehren viele internationale und nationale Schnellzüge. Dieser Bahnhof zeugt ebenfalls von der Tradition des Zugfahrens in Frankreich: ihn gibt es seit 1849. Nach zahlreichen Umbauten, die der Bahnhof seitdem erfahren hat, besitzt er heute 29 Gleise. Der Gare de l’Est ist Ankunftsbahnhof für Reisende aus der Schweiz und Österreich sowie Süddeutschland, Luxemburg und Regionen im Osten Frankreichs wie Burgund, Elsass und die Champagne.
Der Gare Montparnasse liegt im Südwesten von Paris im 15. Arrondissement. Ursprünglich 1840 als Gare de l’Ouest eröffnet, wurde der Bahnhof in den folgenden Jahren noch einmal grundlegend umgebaut und dann 1852 in Gare Montparnasse umbenannt. Das heutige Bahnhofsgebäude stammt jedoch aus den 1960ern, da der Bahnhof im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Passagiere können von hier aus ihre Reise in den Süd- und Nordwesten Frankreichs antreten. Die LGV (Ligne à grand vitesse) Atlantique führt von hier aus in die Normandie, die Bretagne, nach Aquitanien bis ins spanische Baskenland nach Irún.