Bretagne

Mit dem Wagen in die Bretagne!

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Die Bretagne trumpft nicht unbedingt mit menschengebauten Highlights auf, dafür aber umso mehr mit ihren natürlichen Sehenswürdigkeiten.
Die Bretagne lockt mit ihrer ganz eigenen urigen Art. -  @ skeeze (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Die Bretagne ist die ursprüngliche, ja, fast wilde Seite Frankreichs. Allgemein hat die Region wunderbare Reize, die sich bestens auf einer Autotour oder einer Tour mit dem Wohnmobil entdecken lassen. Insbesondere kulinarisch verwöhnt die Bretagne Einwohner und Besucher und weiß genau, wie sie die verschiedenen Gaumen zu begeistern hat. Aber worauf sollten Urlauber achten, wenn sie mit dem Wagen unterwegs sind? Dieser Artikel zeigt vier Tipps auf, die bei der Reise helfen. 

1. Wie sich Besucher vorbereiten sollten

Während hierzulande noch allerweil über die Unsäglichkeit eines nur angedachten Tempolimits diskutiert wird, ist das in Frankreich längst gang und gäbe. Allgemein müssen sich Autofahrer dort umstellen, denn weder kann der Fuß allzu stark aufs Gaspedal gedrückt werden, noch sind die Autobahnen kostenlos: 

  • Maut– die französischen Autobahnen sind privat, daher wird auch eine Maut erhoben. Die Kosten hierfür kann nur jeder für sich ausrechnen, beziehungsweise er muss sich überraschen lassen. Es gibt verschiedene Besitzer, die Gebühren richten sich nach den gefahrenen Kilometern, dem Besitzer, dem Fahrzeug etc. 
  • Autoversicherung– die klassische deutsche Autoversicherung gilt auch in Frankreich. Allerdings gibt es hier Tücken, denn im Ausland werden nur die dort gängigen Sätze übernommen. Mitunter ist es sinnvoll, noch schnell eine »Mallorca-Police«, also den Auslands-Kfz-Schutz abzuschließen. Dieser stellt sicher, dass die »deutschen« Deckungssummen aus dem jeweiligen Versicherungsvertrag auch bei einem verursachten Unfall im Ausland gelten. Und: Unbedingt prüfen, wie es um den Kaskoschutz laut Vertrag bestellt ist. Unter Umständen sollte man einen Wechsel vorbereiten, um eine Versicherung mit möglichst großem Leistungsumfang zu günstigen Konditionen zu finden.
  • Tempolimit– auf den französischen Autobahnen gilt ein Tempolimit von 130 km/h, auf Landstraßen 80 km/h. Aber Vorsicht: Wer den Führerschein noch keine drei Jahre hat, der darf auf Landstraßen nur 80 und auf Autobahnen nur 110 Stundenkilometer fahren. Mit einem Wohnmobil regeln sich die Geschwindigkeiten auf Landstraßen auf 80 und auf Autobahnen bei 110 Stundenkilometern. Dies gilt aber nur bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen, alles darüber darf höchstens mit 90 km/h unterwegs sein.

2. Was Besucher gesehen haben sollten

Die Bretagne trumpft nicht unbedingt mit menschengebauten Highlights auf, dafür aber umso mehr mit ihren natürlichen Sehenswürdigkeiten. Es ist die Natur, die viele Besucher in diesen Teil Frankreichs zieht, wie diese Beispiele zeigen:

  • Côte de Granit Rose - diese Sehenswürdigkeit befindet sich zwischen Trébeurden und Paimpol und besteht aus bunten Steinen von ungewöhnlicher Form. Das Highlight ist der Leuchtturm. 
  • Saint-Malo - hierhin zieht es sogar die Franzosen. Die Stadt ist teils immer noch von der alten Stadtmauer umgeben und genau von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Atlantik. 
  • Quiberon - das ist eine Halbinsel, die sich besonders zum Wandern lohnt. Die Insel bietet zwei völlig unterschiedliche Küsten. Während die eine Seite eher mild und von schönen Stränden geformt ist, zeigt sich die andere Seite ungestüm und wild. 
  • Belle-île-en-Mer - nicht nur Künstler fallen dieser Naturschönheit zu Füßen. Diese Insel eignet sich zum Wandern, aber auch zum Strandurlaub. 
  • Pont-Aven – die Gemeinde liegt im Süden der Bretagne und zeigt, wie schön die Gegend wirklich ist. Kleine Städtchen, kleine Häfen, eine blühende Landschaft - Touristen wollen hier kaum noch weg. 


3. Was Touristen unbedingt ausprobieren sollten

  • Die Bretagne ist dafür geschaffen, einen aktiven Urlaub zu verbringen. Sicher gibt es wunderschöne Strände, an denen man zwischendurch mal die Seele baumeln und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann, doch die restliche Zeit lockt mit Aktivitäten. Und das brauchen gar nicht so außergewöhnliche Dinge zu sein: 
  • Wandern – es gibt wohl nur wenige Menschen, die in die Bretagne reisen und nicht das Bedürfnis verspüren, die Schuhe zu schnüren und einen Fuß vor den anderen zu setzen. Selbst diejenigen, die sonst mit Wanderungen kaum etwas anzufangen wissen, werden die Natur zu Fuß besteigen und sich an der einen oder anderen Route versuchen. 
  • Fischerboot – auch Bootsfahrten locken in der Bretagne. Wer es möchte, der kann versuchen, auf einem echten Fischerboot mit in See zu stechen. Mit ausreichenden Französischkenntnissen kommen die besonderen Geschichten ganz allein mit an Bord. 
  • Reiten – das ist die Alternative zum Wandern, denn auch hoch zu Ross lässt sich die Natur bestens erkunden. Verschiedene Veranstalter bieten mehrtägige Wanderritte mitsamt Übernachtungen im Freien an. 
  • Meereslust – je nach Örtlichkeit wartet der Atlantik nur darauf, mit einem Surfboard befahren zu werden. Doch Vorsicht, die Strömungen und Wellen sind nicht jedermanns Sache und setzen häufig Vorkenntnisse voraus. Leichter wird es, wenn es ans Tauchen geht. 

4. Was Genießer unbedingt probiert haben sollten

Die Gegend lockt zur Aktivität und diese bedeutet natürlich, dass der Hunger entsprechend groß ist. Aber gibt es Köstlichkeiten der Region? Natürlich: 

  • Jakobsmuscheln - das ist eine Exklusivität der Region, die auch noch leicht zuzubereiten ist, da sie frisch aus dem Meer verspeist wird. 
  • Erdbeeren - wie, Erdbeeren? Ja, wenn sie aus Plougastel stammen. Sie sind besonders süß, haben einen sehr intensiven Geschmack und sind zudem groß. 
  • Cotriade - eine bretonische Fischsuppe, die zu den Spezialitäten gehört. Sie ist herzhaft, besteht aus Krabben, verschiedenen Fischsorten, Langusten und Gemüse. Der Brauch besagt, dass zuerst nur die Suppe gelöffelt, dann erst die Einlage verspeist wird. 
  • Kig-ha farz - das ist ein traditionelles Gericht, was einst als Armenspeise galt. Es handelt sich um einen Eintopf aus Gemüse, Fleisch und Blauweizenmehl. 
  • Far Breton - ein Puddingkuchen mit Pflaumenstücken. Letztendlich gehört dieses Dessert zu fast allen Speisen. 


Fazit - eine Reise in das andere Frankreich

Wer Frankreich bislang nur mit Paris oder ähnlichen Städten in Verbindung brachte, der wird sich in der Bretagne wundern. Hier scheint es teils fast, als sei die Zeit stehen geblieben. Gerade die ursprünglichen kleinen Dörfer, die Küsten, aber auch die schroffen Felsen, die überall die Gegend markieren, führen beinahe in eine alte Zeit. Wie gut, dass auch in dieser Zeit der Tisch reich gedeckt ist und der eine oder andere Fischer kein Problem damit hat, Touristen mit zum Krabben- oder Muschelfischen mitzunehmen.