GR20 - Wandern

Der GR20 - Korsika in seiner ganzen Schönheit erleben

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Die Wander-Etappen vom GR20 auf Korsika. Bergwandern auf Korsika mit Übernachtungsmöglichkeiten und Camping auf der Route des GR20

Zu Recht gilt der GR20 auf Korsika als einer der anspruchsvollsten und schönsten Fernwanderwege in Europa. Wer sich auf die 15-tägige Tour einlässt, kann die Insel Korsika in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt erleben. Zudem erwartet den Wanderer ein besonders naturnahes Erlebnis, da fast der gesamte Streckenverlauf menschliche Siedlungen umgeht. Übernachtet wird fast ausschließlich im Zelt oder in Schutzhütten. Allerdings ist der Weg nur geübten Wanderern zu empfehlen, da er nicht nur lang, sondern auch äußerst anspruchsvoll ist.

Die Route des GR20

Der Bergwanderweg führt vom Nordwesten der Insel, beginnend in der kleinen Stadt Calenzana, quer über die gesamte Insel und endet im Südosten in Conca. Mit einer Länge von 180 Kilometern und einer maximalen Höhe von 2400 Metern ist der Weg in 15 Tagen in normalem Tempo zu bewältigen. Der aktuelle Rekord in der Bewältigung der Strecke liegt derzeit bei 32 Stunden und wird von dem Korsen Guillaume Peretti gehalten.

Seit der Erschließung des Weges zu Anfang der Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts hat sich die Streckenführung mehrfach geändert. Zwar sind ältere Teile des Weges immer noch begehbar und gepflegt - diese wurden aufgrund ihrer erhöhten Schwierigkeit jedoch aus der offiziellen Route gestrichen.

Übernachtungsmöglichkeiten und Camping

Beinahe alle Etappen der Strecke beginnen und enden an einfachen Schutzhütten (Refuges), insgesamt sind 14 davon über den gesamten GR 20 verteilt. Diese Hütten verfügen über Matratzenlager, eine einfache Küche und zumeist kalte Duschen. Seit einigen Jahren wird dringend empfohlen, Übernachtungsplätze in den Hütten im Voraus zu reservieren, da bei Überfüllung vor Ort keine Ausweichmöglichkeit besteht. Als Alternative zur Übernachtung in den Hütten können währen der Saison auch Zelte gemietet werden, Schlafsäcke und Unterlagen müssen selbst mitgebracht werden. Hier gilt ebenfalls die Reservierungsempfehlung. Auch die Übernachtung im eigenen Zelt ist selbstverständlich möglich. Zu beachten ist, dass wildes Campen auf der Strecke streng verboten ist, nur auf den Biwakplätzen bei den Schutzhütten darf kostenlos und ohne Anmeldung ein Zelt aufgestellt werden.

Bekleidung und Outdoor Ausrüstung

Die Route des GR20 auf Korsika führt auf ihrem Weg nicht nur durch den Nationalpark der Insel, sondern auch quer über den Hauptgebirgskamm. Deswegen kann man auch in den Sommermonaten auf einer Höhe von bis zu 2400 Metern auf Schneefelder und spontane Wetterumschwünge treffen. Entsprechend ist neben der ausreichenden Erfahrung auch eine für alpine Verhältnisse geeignete Ausrüstung Pflicht. Kostengünstige Bundeswehrausrüstung und -kleidung für den Camping- oder Wanderurlaub ist eine günstige Alternative, um das eigene Equipment gegebenenfalls zu komplettieren. Da bereits auf der ersten Etappe gesicherte Klettersteige bewältigt werden müssen, ist entsprechend stabiles Schuhwerk zum Wandern ebenfalls eine Selbstverständlichkeit.

Die Etappen und ihre Besonderheiten

Wandern Korsika GR20

Am ersten Tag führt die Strecke von Calenzana bis zum Refuge de l'Ortu du u Piobbu. Die Wanderzeit wird mit etwa 5,4 Stunden angegeben, die Länge der Strecke beträgt 10,5 Kilometer. Unterwegs wird der Gipfel des Capu Ghiovu passiert.

Die zweite Etappe führt zum Refuge de Carpzzu. Durch felsiges Gelände geht es in etwa 3,5 Stunden auf 8,5 Kilometern durch ein langes Felsental, der Anstieg wird mit dem Blick auf den höchsten Gipfel der Insel belohnt.

Etappe Nummer drei erfordert einen Anstieg von gut 800 Höhenmetern. Die Strecke nach Haut Asco ist etwa 4,5 Kilometer lang und dauert gute dreieinhalb Stunden.

Auf der vierten Etappe trennt sich auf dem GR20 die Spreu vom Weizen. Der Weg von Haut Asco zum Refuge de Tifghieuttu führt beinahe 200 Meter einen fast senkrechten Talkessel hinab. Wer dieses etwa fünfstündigen Weg mit seinen 6,5 Kilometern Länge bewältigt hat, braucht auf dem Rest der Strecke nichts mehr befürchten.

Der fünfte Tag bietet die verdiente Erholung nach der Anstrengung des Vortags. Die Strecke vom Refuge de Tifghieuttu bis zum Refuge de Ciottulu di i Mori führt durch ein schönes Tal und das Bergdorf Calasima, das zugleich das höchstgelegene Bergdorf der Insel ist.

Am sechsten Tag wartet die längste, aber auch eine der einfachsten Etappen. Die 24 Kilometer zum Refuge de Mangau führen größtenteils bergab, die Strecke ist durchweg leicht in acht Stunden begehbar.

Bis auf eine Höhe von 2200 Metern, vor allem durch felsiges Gelände führt der siebte Tag der Tour. Das Refuge de Petra Piana ist etwa 8,5 Kilometer und 4,5 Gehstunden vom Ausgangspunkt entfernt.

Die Halbzeit wird auf der 10 Kilometer langen Strecke zum Refuge de l'Onda überwunden. Innerhalb von fünf Stunden führt der Weg an einem wunderschönen Bergsee vorbei, der Mutig e zum Baden einlädt.

Tag Nummer neun bringt nach fünf Stunden Marsch und etwa elf Kilometern eine der wenigen Übernachtungen in einem Dorf, Vizzavona, mit sich. Zugleich ist dies der am niedrigsten gelegene Etappenort der Strecke. Viele Wanderer, die den GR20 nicht an einem Stück erwandern wollen, wählen diesen Ort als Start- oder Zielpunkt.

Der zehnte Tag der Tour wird von dem 13 Kilometer langen Anstieg nach Capannelle dominiert. In etwa fünf Stunden ist der Aufstieg geschafft und wird mit einem phänomenalen Ausblick belohnt.

Am elften und zwölften Tag geht es etwas geruhsamer, dafür aber über teils steil abfallende Grate über das Refuge de Prati zum Refuge d'Usciolu. Der dreizehnte Tag bringt die Wanderung über das Coscione-Plateau, die größte Hochebene Korsikas, mit sich. Die letzten beiden Tage sind dem Abstieg nach Conca gewidmet, wo der Weg auf 400 Höhenmetern endet.