Wanderempfehlungen in Okzitanien
Zwischen dem Mittelmeer und den Pyrenäen gelegen und direkt an Spanien angrenzend, ist Okzitanien (ehemals Languedoc-Roussillon) ein Paradies für Naturliebhaber und -liebhaberinnen. Mit seiner spektakulären Szenerie und guter Anbindung aus malerischen Städten wie Perpignan, Carcassonne, Toulouse oder auch Montpellier, werden hier langjährige Wanderfans belohnt, und auch für weniger erfahrene Reisende gibt es jede Menge zu entdecken.
Klippen und Meeresrauschen: Wandern entlang der Mittelmeerküste
Wer die facettenreiche Mittelmeerküste Okzitaniens erkunden möchte, findet entlang der Côte Vermeille einen malerischen, rund 32 Kilometer langen Wanderweg, der einen fast bis an die spanische Grenze bringt. Hier, mit den Pyrenäen zur einen und dem Mittelmeer zur anderen Seite, lässt sich die Abgelegenheit genießen. Will man allerdings auch unterwegs mit Sicherheit stets erreichbar sein und seine Erfahrungen mit Freunden zu Hause teilen, empfiehlt sich eine eSIM für Europa.
Die Strecke verläuft im Süden von Argelès-sur-Mer und wer möchte, kann der Küste bis in das direkt an der Grenze zu Spanien gelegene Cerbère folgen. Die Gegend ist vom Weinanbau geprägt und sogar Künstler wie Matisse und Picasso fanden es hier so wunderschön, dass sie sich von dem Licht und den Farben inspirieren lassen haben. Hier ganz im Südosten Frankreichs hört man mitunter nicht nur Französisch, sondern auch Katalan, und fühlt sich fast, als wäre man schon im Nachbarland.
Stadt – Land – Meer: Der Canal du Midi
Ganz an die persönlichen Wanderbedürfnisse lässt sich eine Tour entlang des Canal du Midi anpassen. Er wurde 1681 fertiggestellt und verbindet zusammen mit dem Canal de Garonne das Mittelmeer und den Atlantischen Ozean. Der Canal du Midi verläuft von Toulouse bis zum Mittelmeer bei Sète und wird heute kaum noch für den Frachtverkehr genutzt, sondern ist vor allem für den Tourismus von Bedeutung. Sein Verlauf zwischen den Pyrenäen und dem französischen Zentralmassiv garantiert spektakuläre Aussichten. Dieser gut gepflegte Weg ist auch für weniger erfahrene Wanderer geeignet, die ein paar Stunden am Wasser entlang schlendern und die Ruhe genießen wollen. Die klare Wegführung und die charmante Landschaft lädt zum Entspannen ein, und es gibt reichlich Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten. Wer allerdings nach einer Herausforderung sucht, kommt auch hier auf seine Kosten und kann sich die ganze Strecke von 240 Kilometern vornehmen.
Raue Felslandschaften und historische Dörfer
Im Departement Lozère finden sich die Gorges du Tarn – die Schluchten des Flusses Tarn. Sie beherbergen wunderschöne Wanderrouten auf einem etwa 53 Kilometer langen Abschnitt des Flusses. Mal ist man ganz von bis zu 500 Meter hohen Felswänden umgeben, während sich im nächsten Moment die Landschaft öffnet und spektakuläre Aussichten bietet. Besonders der Aufstieg zur Hermitage in Sainte Enimie ist die Mühe wert und belohnt mit einem atemberaubenden Blick über das Tal. Neben Tagestouren führen auch drei Fernwanderwege durch die Gorges du Tarn: die Grande Randonnées 6, 44 und 60. Man kann sich die schönsten Etappen heraussuchen oder das gesamte Tal durchlaufen – und darüber hinaus. Entlang des Tarn-Flusses kann man allerdings nicht nur hervorragend wandern, sondern auch Kajak fahren, Höhlen erkunden oder Klettern. Egal, welche Aktivität man wählt, als Erfrischung zwischendurch oder als Belohnung am Ende der Wanderung, sollte man es sich nicht entgehen lassen, einen Sprung in das türkisblaue Wasser des Tarn zu wagen.
Wander begeisterte können sicher sein, von den beeindruckenden Landschaften und der facettenreichen Kultur Okzitaniens verzaubert zu werden. Für jedes Erfahrungsniveau gibt es hier eine Vielzahl erstklassiger Wandermöglichkeiten, und sowohl Bergliebhaber als auch Küstenfans kommen auf ihre Kosten.