Frankreichs Norden hat alles im Programm, von der Kulturreise bis zum Badeurlaub oder High-End-Sehenswürdigkeiten
Die Hauptsehenswürdigkeiten wie den Mont Saint-Michel, die Kathedrale von Rouen oder den Wandteppich von Bayeux kennen die meisten Normandie-Besucher. Doch die Normandie hat viele Geheimtipps, die es zu entdecken lohnt. Die 600 Kilometer lange Küste der Normandie beginnt in Le Tréport im Osten und führt bis zum Mont Saint- Michel ganz im Westen der Region an der Grenze zur Bretagne. Mit fast 30.000 Quadratkilometern entspricht die Fläche der Normandie ungefähr dem Gebiet Belgiens.
Die Region Normandie setzt sich aus zwei Verwaltungsregionen zusammen: der Oberen (Haute Normandie) und der Unteren Normandie (Basse Normandie). Die Basse-Normandie besteht aus den Departements Orne, La Manche und Calvados. Die Haute Normandie wird aus den Departements Seine-Maritime und Eure gebildet. Hier ein touristischer Überblick über die fünf Departements der Normandie.
Im Departement Calvados liegt Caen, die Hauptstadt der Basse Normandie. Das Departement zeichnet sich durch kilometerlange Sandstrände, hügelige Wiesen- und Weidelandschaften, malerische Dörfer und kleine Fischerorte aus. Neben Caen gehören beispielsweie Honfleur, Lisieux und Bayeux zu den sehenswerten Städten. Das Departement blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Ein wichtiges Geschichtskapitel erzählt der Wandteppich von Bayeux (UNESCO-Weltkulturerbe). Dieser historische „Comicstreifen“ stellt die Eroberung Englands durch Wilhelm den Bastard im Jahre 1066 dar. Erst nach dem Sieg über England wurde aus Wilhelm dem Bastard der legendäre Wilhelm der Eroberer. Die D-Day-Strände (6. Juni 1944) und die Museen zur Landung der Alliierten sind Zeugen eines weiteren Kapitels der Menschheitsgeschichte.
Gastronomisch betrachtet zählen Calvados, Cidre, Pommeau, Rahm aus Isigny sowie die Käsesorten Livarot und Pont l’Evêque zu den Höhepunkten.
Im Süden des Departements Manche befindet sich eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs: der Mont Saint-Michel. Das Departement Manche hält aber noch viele andere Sehenswürdigkeiten bereit: die Bucht von Les Veys, die Insel Tatihou, die kilometerlangen Sandstrände oder die mehr als 300 Kilometer geschützte Küste. Neben dem „Assiette du Pays“, einem Gericht, das sich aus den unterschiedlichsten regionalen Spezialitäten zusammensetzt, zählt Lamm von den Salzwiesen des Mont Saint-Michels zu den gastronomischen Spezialitäten der Region.
Normannische Hecken- und Weidelandschaft, Apfelbäume, Herrenhäuser und edle Pferde prägen diesen Teil der Normandie. Malerische Dörfer, charmante Städte und kleine Weiler lassen sich bei einer Tour durch das Departement Orne erkunden. Die Leute hier lieben das gemütliche Landleben und sind sehr gastfreundlich.
In Orne befindet sich eines der bekanntesten Nationalgestüte Frankreichs – das Haras du Pin. Neben der Zucht erstklassiger Pferde ist es für die schlossähnliche Architektur aus dem 18. Jahrhundert bekannt. In kulinarischer Hinsicht steht Orne für den Camembert, der aus dem gleichnamigen Ort des Departements stammt. Eine weitere Spezialität ist der Poiré (Birnenmost), der aus Birnen gewonnen wird.
Das Departement Seine-Maritime ist von steilen Kreidefelsen gesäumt und liegt der englischen Küste direkt gegenüber. Beeindruckende Klippen an der Alabasterküste, viel Grün, Apfelbäume und normannische Reetdachhäuser bestimmen hier das Landschaftsbild.
Rouen ist die Hauptstadt der Haute Normandie. Rouen wird auch die Stadt der 100 Kirchtürme genannt. Darüber hinaus ist sie auch die Stadt der Schriftsteller Gustave Flaubert und Pierre Corneille. Durch das Departement zieht sich das Flusstal der Seine, die hier große Mäander zieht. Ebenfalls an der Seine liegt die Abtei von Jumièges, die Victor Hugo als die schönste Ruine Frankreichs beschrieb.
In den Restaurants dieser Gegend sollte man die folgenden kulinarischen Spezialitäten probieren: den herzförmigen Neufchâtel-Käse aus der gleichnamigen Stadt, Hering aus Le Tréport, Forellen und Lachs aus der Bresle, Fischsuppe aus Dieppe oder auch die Ente „à la rouennaise“.
Das Departement Eure in der Haute Normandie liegt nur knapp eine Autostunde von Paris entfernt. Schlösser und Abteien zeugen von einem reichen historischen Erbe, und die Natur lädt ein, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Pferd erkundet zu werden.
Das kleine Dorf Giverny, in dem Claude Monet wohnte, entwickelte sich in den Jahren von 1880 bis zum Ersten Weltkrieg zu einer wahren Künstlerkolonie. Monets Wohnhaus sowie der Garten mit dem berühmten Seerosenteich stehen heute Besuchern offen. Die Abtei Notre-Dame in Le Bec Hellouin, die Kathedrale von Evreux, der Ort Lyons-la-Forêt und auch das Château Gaillard (Burg von Richard Löwenherz), das hoch über der Seine thront, sind ebenfalls sehr sehenswert im Departement Eure.