Paris Reiseführer

Paris Reiseführer

In 13 ausgewählten Spaziergängen präsentiert das Buch neben dem klassischen Sightseeing-Programm mit Eiffelturm auch die modernen Seiten...


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Betörendes Silvester in Paris

Silvester in Paris, eine große Feier auf der Champs-Élysées oder für Romantiker das Künstlerviertel Montmartre

Paris ist und bleibt eines der attraktivsten Reiseziele für Touristen aus aller Welt. Frankreichs Hauptstadt wird jährlich von einer Anzahl Reisender im hohen zweistelligen Millionenbereich besucht. Die Liste der Sehenswürdigkeiten ist dabei schier unendlich. Sacré Coeur, der Louvre, die Kathedrale Notre Dame de Paris oder der Eiffelturm bilden dabei nur einen Bruchteil der weltweit bekannten Bauten, die man unbedingt einmal gesehen haben sollte.

Eine kurze Städtereise in die Hauptstadt des Hexagons eignet sich bestens, um einmal die wichtigsten Attraktionen besichtigt und die Begeisterung für die Stadt der Liebe entfacht zu haben. Auch zum Jahresende zieht die Stadt an der Seine viele Reisende in ihren Bann.

Wer in Silvester in Paris feiern möchte, sollte jedoch wissen, dass privates Feuerwerk in Frankreich nicht erlaubt und öffentliches sehr selten ist. Stattdessen können Besucher eine beeindruckende Lasershow am Eiffelturm besichtigen. Grund für das Knallerverbot sind die Schäden an den historischen Gebäuden und allgemein die erhöhte Brandgefahr in den vergangenen Jahren. Deshalb wird es um Mitternacht verhältnismäßig ruhig sein. Ein Aufenthalt über Silvester ist aber dennoch äußerst reizvoll, da die Stadt und ihre Bewohner mit unvergesslichen Eindrücken auswarten

Gaumenfreude à la carte

Es wird vor allem kulinarisch und familiär gefeiert. Am 30.Dezember versammeln sich Familie oder Freunde zumeist in einem Restaurant und genießen klassische Feiertagsspeisen wie Foie Gras (Gänsestopfleber), die auf geröstes Toastbrot gestrichen und zum Apperitif gereicht wird. Außerdem können Blätterteig-Häppchen mit Boudin Blanc oder mit Kaviar bestrichene Cracker genascht werden. Als Hauptspeise gibt es zumeist "Pâté en croute", eine saftige, gebackene Fleischpastete in kunstvoll verziertem Teigmantel. In Haus und Kräuterbutter gebackene Schnecken (Escargots) werden ebenso genossen.

Auch Truthahn in allen Variationen oder Meeresfrüchte-Platten mit Austern, Hummer, Jakobsmuscheln und Langusten zählen zu den beliebtesten Speisen an Silvester. Als Dessert eignen sich Macarons, Mandelmehl-Baisers, oder eine Bûche, ein Kuchen in Form eine Holzscheites. Wer bis zum Dreikönigsfest am sechsten Januar bleibt, kommt sogar noch in den Genuss der klassischen Galette des Rois, einem warmen Blätterteigkuchen mit Mandelcremefüllung, in der eine Fève (Saubohne), die heute durch eine kleine Porzellanfigur ersetzt wird, eingebacken ist und den Finder für einen Tag zum König oder zur Königin macht.

Große Feier auf der Avenue des Champs-Élysées

Obwohl über Silvester in Frankreich nicht geknallt wird, ist es insbesondere in Frankreichs Hauptstadt nicht minder aufregend, das neue Jahr zu begrüßen. Die knapp zwei Kilometer lange und 70 Meter breite "L'Avenue des Champs-Élysées", die zum den Triumphbogen führt, ist zu Silvester für den Autoverkehr gesperrt und zählt zu den beliebtesten Treffpunkten für feierfreudige Franzosen und Touristen aus aller Welt.

In ein wundervolles Lichtermeer getaucht, zieht sie jedes Jahr traditionell gegen Abend die Massen an und lädt zu fabelhaften Diners in einem der vielen Restaurants ein, die die Prachtstraße säumen. Wer keinen Platz mehr in den am Silvesterabend zumeist ausgebuchten Etablissements findet, feiert draußen mit einer Flasche Champagner und unzähligen neuen Kontakten.

Romantische Highlights

Wer es ganz besonders romantisch an Silvester in Paris mag, der sollte sich in Richtung des Künstlerviertels Montmartre orientieren. Über die Treppenstufen, über die man Schritt für Schritt einen besseren Blick über die erleuchtete Stadt erhält, gelangt man hinauf bis zur wunderbar in Szene gesetzten Kirche Sacré Coeur. Die römisch-katholische Wallfahrtskirche ist nach dem Eiffelturm das meistbesuchte Gebäude der Hauptstadt.

Wer den Weg nicht laufen möchte, kann die Steigung in der "Funiculaire de Montmartre" (Standseilbahn von Montmartre) überwinden. Ebenso traumhaft wie der Blick über die Dächer der Hauptstadt ist eine Bootsfahrt auf der Seine. In den berühmten Bâteaux Mouches – flachen, teilweise überdachten Booten – können Besucher in aller Ruhe mit oder ohne Audio-Kommentar von Touristenführern über das Wasser fahren und die Stadt von ihrem Zentrum aus besichtigen.

Unterwegs mit Bus und Bahn

Paris verfügt über ein gut vernetztes öffentliches Nahverkehrssystem, mit dem man in kurzer Zeit überall hinkommt. Dessen Nutzung empfiehlt sich in jedem Fall, da neben dem hektischem Großstadtverkehr auch die Parkplatzsuche anstregen wird. Der staatliche Betreiber RATP (Régie autonome des transports Parisiens) vereint die Métro, Busse, die Straßenbahn und den zweistöckigen RER (Le Réseau Express Régional) unter seinem Dach. Bei einer Vielzahl unterschiedlicher Tickets sind für den Touristen drei Varianten von Bedeutung:

  1. Einfache Fahrt: Es handelt sich um eine einzelne Fahrkarte, mit der man beliebig oft innerhalb des Schienennetzes umsteigen kann. Das Ticket muss unbedingt bis zum Verlassen der Bahnstationen aufbewahrt werden, da sowohl der Ein- als auch der Ausgang über das Ticket gewährleistet werden.
  2. Carnet: Als Carnet wird ein Paket von zehn einzelnen Fahrkarten bezeichnet. Die Ersparnis mit den Zehnertickets liegt bei etwa 20 Prozent. Da ein einzelnes Busticket teurer als der Schienenverkehr ist, lohnt es sich, vorher Fahrscheine zu besorgen. Kinder von vier bis elf Jahren reisen mit einem ermäßigten Carnet für die Hälfte des normalen Preises. Ermäßigte Einzeltickets gibt es nicht.
  3. Tagestickets: Mit dem "Paris Visite"-System kann der Reisende ein Dauerticket kaufen, dessen Preis je nach Zone und Gültigkeitsdauer variiert. Die Planung im Voraus lohnt sich vor allem hinsichtlich der zusätzlichen Vergünstigungen für bestimmte Attraktionen wie Disneyland oder den Tour Montparnasse.

Paris muss kein teurer Spaß sein

Entgegen einigen Erwartungen lohnt sich ein Besuch in Paris auch bei einem kleineren Reisebudget. Gerade um das Jahresende lockt die Tourismusbranche mit besonderen Angeboten. Darunter fallen sowohl Unterbringungs- und Reisekosten als auch kulturelle Attraktionen.

  • Günstig übernachten: Auch bei der Unterkunft kann ordentlich gespart werden. Spezielle Angebote von Hotelketten ermöglichen neben den obligatorischen Frühbucherrabatten auch Weihnachts- und Silvesterangebote oder sogar kostenlose Übernachtungen.
  • Kostenloser Nahverkehr: Besonders reizvoll für Silvesterreisende in Paris ist das Geschenk der RATP mit Métro, Bussen, Tram und dem RER. Diese öffentlichen Nahverkehrsmittel kann man nämlich in der Zeit zwischen dem 31. Dezember ab 17 Uhr und Neujahr 12 Uhr kostenlos nutzen. Nachts sollte man allerdings etwas mehr Zeit einplanen, da nicht alle Linien fahren.
  • Kostenlos Museen besichtigen: Ein sehr großzügiges Angebot gibt es für europäische Besucher bis einschließlich 26 Jahren. Diese erhalten, sofern sie das Alter nachweisen können, kostenlosen Eintritt in den meisten Museen.

Fazit: "Paris vaut bien une messe"

Der angebliche Ausspruch Heinrichs IV. von Navarra gilt heute noch genauso wie Ende des 16. Jahrhunderts. Auch ein kurzer Besuch in der Stadt der Liebe, egal ob mit großem oder kleinem Reisebudget, ist ein Genuss für Herz und Sinne und wird den einen oder anderen Reisenden sicher noch einige Male in seinen Bann ziehen und ist auch an Silvester in Paris empfehlenswert.