Paris für Kunstliebhaber: 5 Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen sollte
Unvergleichlich breites Kulturangebot
In den Museen bestaunen die Besucher weltberühmte Gemälde, Skulpturen und Fotos. Die monumentalen Bauwerke der Metropole sind weit über Frankreich hinaus bekannt. Besucher finden nicht nur Klassiker, sondern auch zeitgenössische Kunst. Paris ist eine unglaubliche Schatzkammer für jeden Freund des am Schönen und Ausdrucksstarken. Dieser Artikel stellt fünf Sehenswürdigkeiten vor, die bei einem Kulturaufenthalt in der Seine-Metropole nicht fehlen sollten. Natürlich gibt es in Paris von viel mehr Highlights.
1. Das größte Museum der Welt: der Louvre
Rund 38.000 Meisterwerke warten im ehemaligen Königspalast darauf, bestaunt zu werden. Dabei reicht das Angebot von westlicher Kunst über die Antike bis hin zum Impressionismus. Der Louvre beherbergt eine ganze Reihe hochkarätiger Ausstellungen, für die sich Kunstliebhaber mehrere Tage Zeit nehmen sollten. Personen unter 18 Jahren und EU-Bürger im Alter zwischen 18 und 25 Jahren haben in diesem Kulturtempel freien Eintritt.
Einst lebten hier die Könige und prägten über viele Jahrhunderte Frankreich und Europa. Zum Museum wurde der Ort 1793, wobei sein universeller Anspruch von Anfang an eine wichtige Rolle spielte. So umfasst der Louvre bedeutende Sammlungen von Amerika über Europa, Ägypten, den Orient bis hinüber an die Grenzen Asiens.
Der Salle des États: Heimat der berühmten „Mona Lisa“
Der Louvre besitzt viele Meisterwerke von unschätzbarem Wert. Die „Mona Lisa“ gehört zweifellos dazu. Der Salle des États ist der größte Saal im Louvre und der richtige Platz, damit das Gemälde viele Menschen betrachten können. Neben der Ikone von Leonardo da Vinci hängt hier auch „Die Hochzeit zu Kana“ von Veronese. Es ist eines der größten Bilder, die je auf Leinwand geschaffen wurden. Der Meister ist auch mit dem „Porträt einer venezianischen Frau“ vertreten. Ebenfalls im Salle des États ist der „Mann mit dem Handschuh“ zu sehen. Das Gemälde gilt als wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Malers Tizian.
Schönheit auf Griechisch
Eine weitere interessante Abteilung des Louve ist die Galerie der Antike, die mit der „Venus von Milo“ eine weitere berühmte Frauenfigur beherbergt. Die Skulptur gibt den Kunstexperten bis heute Rätsel auf, um wen es sich bei der Figur handelt. Soll sie Aphrodite darstellen, die Göttin der Schönheit, oder handelt es sich doch um die Meeresgöttin Amphitrite? Die prächtige Verzierung des Raumes mit rotem Marmor wurde im frühen 19. Jahrhundert geschaffen. Neben griechischen Kunstwerken sind auch Schätze aus dem römischen Reich zu bewundern.
Unendlicher Kunstgenuss
Es gibt zahlreiche weitere Meisterwerke, etwa das „Porträt des Künstlers mit einer Distel“ von Albrecht Dürer oder „Die Sabinerinnen“ von Jaques-Louis David. Hinzu kommen die architektonischen Highlights, etwa die Pyramide sowie seine beiden historischen Gärten. Paris hat jedoch noch viel mehr zu bieten. Es lohnt sich, mehr über Sehenswürdigkeiten in Paris zu erfahren.
2. Ästhetik der Moderne: Das Centre Pompidou
Die Gestaltung des Gebäudekomplexes war seit der Eröffnung im Jahr 1977 eine Kontroverse. Überall verlaufen bunte Röhren für die Belüftung, Wasser, Strom, Klima und die Rolltreppen. Dies hat jedoch auch einen Vorteil. Der Innenraum kann ohne Einschränkungen für die Kunst genutzt werden. Das Centre Pompidou beherbergt das Museum der Modernen Kunst, in dem Besucher bedeutende Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert sehen.
Interessant ist, dass hier nur 900 der im Fundus existierenden 140.000 Kunstgegenstände ausgestellt werden. Die präsentieren Objekte wechseln regelmäßig, sodass sich ein regelmäßiger Besuch lohnt. Weitere Exponate werden an andere Museen verliehen, darunter an den Louvre. Das Museum hat jährlich über drei Millionen Besucher und gehört damit zu den bedeutendsten Kunstausstellungen der Welt.
Das Museum
Die Besucher finden im Centre Pompidou zwei ständige Ausstellungen. Die moderne Sammlung beschäftigt sich auf Ebene fünf mit der modernen Kunst vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis etwa 1960. Dabei wird auch die Avantgarde-Bewegung einbezogen. Zu den Meisterwerken zählen das „Bildnis der Journalistin Sylvia von Harden“ von Otto Dix und „Der Rahmen“ von Frida Kahlo.
Ebene vier ist der zeitgenössischen Kunst vorbehalten. Die Ausstellung zeigt Werke, die nach 1960 entstanden. Dazu gehört "Le Rhinocéros" von Xavier Veilhan. Eine rote Nasshorn-Skulptur nimmt Marken aufs Korn, die sich mit schnellen Tieren schmücken. Dazu gehören Ferrari oder Peugeot. Demnächst soll das Kunstwerk wieder im Centre Pompidou ausgestellt werden. Anselm Kiefers Arbeit „Für Velimir Chlebnikow: Schicksale der Völker“ hat gerade eine bedrückende Aktualität.
Temporäre Ausstellungen
Noch bis Mitte Januar dreht sich in der Galerie eins auf der Ebene sechs alles um Pablo Picasso. Zum 50. Todestag zeigt das Museum fast 1.000 Arbeiten des Meisters. Neben bekannten Kunstwerken sind auch Skizzen dabei, die noch nie öffentlich gezeigt wurden.
Ein ziemlich spannendes Feld in der Fotografie ist der Mensch. Die Ausstellung „Body to Body“ zeigt gut 350 Fotografien von etwa 120 Fotografen. Es ist interessant zu erleben, wie Menschen reagieren, wenn sie zum Kunstobjekt werden. Schließlich ist ein Foto nichts weniger als Kunst. Die Ausstellung ist noch bis 25. März 2024 zu sehen.
Ab Ende Februar 2024 bekommt eine ungarisch-französische Pionierin der digitalen Kunst die angemessene Aufmerksamkeit. Das Werk der leider am 7. Dezember kurz vor ihrem 100. Geburtstag verstorbenen Vera Molnár umfasst Malereien, Fotografien und Wandinstallationen. Ein wichtiger Bestandteil ihres Schaffens war die Einbeziehung des Computers in die Kunst.
Weitere interessante Ausstellungen im Centre Pompidou
Neben der bildenden Kunst, Zeichnungen, Gemälden und der Fotografie beschäftigen sich die Ausstellungen mit weiteren modernen Ausdrucksformen. Dazu gehört die Sammlung „Design and Industrial Prospective“, die nicht nur Objekte präsentiert. Anhand von Zeichnungen und anderen Elemente erfährt der Betrachter, den Weg von der Idee bis zum fertigen Industriedesign.
Die Architektursammlung im Musée National d'Art Moderne ist mit rund 13.000 Ausstellungsstücken eine der größten der Welt. Zeichnungen, Formen, Modelle und Prototypen veranschaulichen den Weg vom Entwurf bis zur Fertigstellung.
Die Kandinsky-Bibliothek, ein Musikforschungszentrum, ein Kino, Theatersäle und Gastronomie ergänzen das Angebot dieses einzigartigen Kulturtempels.
3. Die Sacré-Cœur und viel Bemerkenswertes um Montmartre-Hügel
Die weiße Basilika Sacré-Cœur ist eine der schönsten Kirchen Europas und bietet einen fantastischen Ausblick auf Paris. Mit ihren fünf Kuppeln und den Glockenturm, in dem die schwerste Glocke läutet, ist sie eine der wichtigsten Attraktionen der französischen Hauptstadt. Im Inneren befindet sich die größte Marmordecke Frankreichs.
Gottesfürchtigkeit und das frivole Leben sind in Paris nur wenige Schritte voneinander entfernt. Am Füße des Hügels befindet sich das berühmte Nachtlokal Moulin Rouge. Am besten lässt sich zu Fuß das Pariser Künstlerviertel Montmartre entdecken. Für Freunde der Kreativität ist der Spaziergang Inspiration und Genuss zugleich.
Ein Paradies für alle Modedesigner
Schon das Centre Pompidou hat gezeigt, dass Kunst weit mehr ist als ein Gemälde oder eine Skulptur. Auch Modedesigner sind Künstler. Sie finden im Marché Saint-Pierre alles, was zum Schneidern notwendig ist. Hier gibt es eine riesige Auswahl von Stoffballen für Kleidung, Gardinen und sogar Möbel. Es ist ein Eldorado für alle, die ihre eigene Kollektion erschaffen wollen.
Kunst in der Markthalle
Die Saint-Pierre-Halle wurde 1868 von einem Schülers Baltards erbaut und diente als Markthalle. Heute ist sie ein Ausstellungsort für Art Brut und Art Singulier. Der imposante Bau passt perfekt zum Gebotenen. Im Museum wird noch bis Mitte August 2024 die wundervolle Welt der Keramik gezeigt. In der Galerie sind wechselnde Ausstellungen moderner Künstler zu sehen. In einer Bibliothek werden Schriften über Kunst, Künstlerbücher und Werke über zeitgenössisches Schaffen präsentiert.
Künstler in Aktion
Unbedingt zu einem Spaziergang durch das Viertel am Montmartre gehört ein Besuch des Place du Tertre. Seit dem 19. Jahrhundert halten sich hier Künstler, die Passanten porträtieren. Diese Tradition halten rund 300 Maler und Zeichner bis heute aufrecht. Und so können sich Besucher malen lassen und erhalten so das schönste Souvenir aus Paris.
Ein Katalane an der Seine
Salvador Dalí ist nicht nur rund um Barcelona ein Begriff. Das Museum befindet sich im Neumont-Haus am Place du Calvaire. Die über 300 hier ausgestellten Werke des Meisters stammen aus der Privatsammlung des Galeristen Beniamino Levi.
Weitere Empfehlungen für einen Spaziergang im Montmartre-Viertel
Nur wenige Schritte entfernt befindet sich das älteste Haus von Montmartre, das heute ein Museum ist. Es zeigt die Geschichte des Viertels. Hinter dem Haus befinden sich Renoir-Gärten mit einem schönen Ausblick auf die Weingärten. Zum Schluss sei ein Abstecher zur Moulin de la Galette empfohlen. Die Mühle kann zwar leider nicht besichtigt werden, aber ihr Anblick dürfte Kunstinteressierte an die Werke von Auguste Renoir und Vinvent van Gogh erinnern.
4. Château de Fontainebleau
In Paris und Umgebung gibt es zahlreiche beeindruckende Schlösser, von denen Versailles wohl das berühmteste ist. Nicht weniger bedeutend ist das Schloss Fontainebleau, in dem fast 800 Jahre die französischen Herrscher residierten. Es hat 1.500 Räume und ist damit eine der größten Residenzen in Frankreich.
Seinen Reiz hat das Schloss durch die prunkvollen Verzierungen der Räumlichkeiten. Hinzu kommt eine umfangreiche Möblierung, wie sie an keinem anderen Ort anzutreffen ist. Der Palast erzählt uns noch heute, wie die französischen Monarchen in der Zeit von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert lebten. Fontainebleau ist heute ein Zeugnis einer wichtigen Epoche in der französischen Geschichte.
Zum Anwesen gehören 130 Hektar Parks und Gärten, die den Geschmack verschiedener Epochen widerspiegeln. Das Areal besteht aus vier Haupthöfen und drei historischen Gärten, von denen der Grand Parterre mit 14 Hektar der größte Europas ist.
Außergewöhnliche Schätze
Die französischen Könige waren leidenschaftliche Sammler und legten auch auf die Erhaltung von Schloss und Einrichtung wert. Dies uns heute die Gelegenheit, Möbel, Teppiche, Wandteppiche, ja sogar Lampen und Heizungen zu bestaunen. Die Einrichtung entspricht weitgehend der Umgestaltung unter Napoleon III. In der Schlosskapelle befindet sich eine historische Orgel, die 1772 eingebaut wurde. Ihr Erbauer war François-Henri Clicquot. 1967 wurde sie vom elsässischen Orgelbauer Alfred Klein restauriert und mit 15 Registern auf drei Manualen ausgestattet. Dazu sammelten sich über die Jahrhunderte zahlreiche Kunstgegenstände an, die im Museum gezeigt werden. Darunter befinden sich Gemälde, Skulpturen und architektonische Schätze. Die meisten Bilder erzählen vom Leben auf dem Schloss Fontainebleau.
5. Architektionische Juwel mit wundervollen Kunstschätzen: Petit Palais
Das Gebäude liegt zwischen dem Eiffelturm und der Seine. Wie das berühmte Wahrzeichen der Stadt wurde auch das Palais zur Weltausstellung 1900 gebaut. Charles Girault schuf ein architektonisches Meisterwerk, das seit 1902 als Musée des Beaux-Arts eine beeindruckende Kunstsammlung beherbergt. Das Bauwerk besteht aus vier Flügeln, die rund um einen halbrunden Garten stehen. Er ist mitten in der Metropole eine Oase der Ruhe und Entspannung.
Seine besondere Ästhetik erhielt das Palais durch die Kombinationen aus traditionellen und modernen Architektur-Elementen. Dazu gehören die Deckengemälde und Skulpturen, welche die Räume und die Eingangshalle des Museums verzieren. Sie wurden zwischen 1903 und 1925 geschaffen.
Kunstwerke berühmter Maler
Das Museum vereint Werke vom fünften bis sechsten Jahrhundert vor Christi Geburt bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Unter den Gemälden befinden sich Arbeiten berühmter Maler wie Claude Monet, Albrecht Dürer, Rembrandt oder Paul Gauguin. Aus der Frühzeit stammen Vasen, die aus den etruskischen Nekropolen stammen. Auch Terrakotta-Arbeiten und Schmuck aus der hellenistischen Zeit sind im Museum zu bewundern.
Eine außergewöhnliche Sammlung von Ikonen hat das Petit Palais dem Industriellen Roger Cabal zu verdanken. Zu den Highlights gehört eine Bindeplatte, die mit Jungfrau und Kind geschmückt ist. Sie gilt als herausragender Beweis, welche kunstvollen Arbeiten im Mittelalter in Byzanz entstanden.
Zudem gibt es eine umfangreiche Sammlung aus West- und Mitteleuropa, die Kunstobjekte aus dem Mittelalter umfasst. Dazu gehört ein Satz wertvoller Holzskulpturen, die aus Süddeutschland und Österreich stammen. Die Renaissance ist auch mit Möbeln, Büchern und kostbaren Einbänden vertreten. Auch Uhren und Juwelen aus dieser Zeit gehören zur Sammlung. Zudem wird der Kunst des Islam Raum gegeben.
Bedeutende Schätze
Auch aus späteren Epochen besitzt das Petit Palais bedeutende Sammlungen. Dazu gehört die niederländische Malerei in Frankreich, die besonders im 17. Jahrhundert entstanden ist. Umfangreich ist die Abteilung des 18. Jahrhunderts. In ihr werden neben Gemälden und Skulpturen auch Porzellan, Uhren, Silber- und emaillierte Objekte präsentiert. Das 19. Jahrhundert widmete sich der Romantik und der Verherrlichung der High Society. Um 1900 kamen neue Stile wie der Impressionismus und der Symbolismus aus. Dies und noch einiges mehr erwartet Kunstliebhaber im Petit Palais.
Fazit
Es gibt viele Gründe, nach Paris zu reisen. Ein Argument sind die vielen kulturellen Highlights, welche die Seine-Metropole zu bieten hat. Paris ist ohne Zweifel eine der bedeutendsten Kunststädte der Welt.