Stimmungsvolle Orte in Paris
Jeder Stadtteil von Paris hat seine eigene Atmosphäre. Um die Vielfalt der französischen Metropole kennenzulernen, sollten Sie möglichst viele Pariser Stadtteile besuchen. Eine kleine Auswahl bekannter und weniger bekannter Pariser Viertel möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Montmartre
18. Arrondissement
Der Montmartre Hügel thront mit seiner Höhe von 130 Meter über Paris. Seinen Namen hat er von lateinischen "mons martyrium" - Berg der Märtyrer. Der Legende nach wurde der heilige Dionysius (Saint Denis), erster christlicher Bischof von Paris, im 3. Jahrhundert zu Füßen des Hügels enthauptet, was ihn nicht daran gehindert haben soll, mit seinem Kopf unter der Arm bis zu der Stelle gelaufen zu sein, an der noch heute die Grabkirche der französischen Könige steht, nämlich im heutigen Saint Denis. Zuvor ging er jedoch noch zu einer Quelle, an der er sich das Blut abwusch, gerade dort, wo heute auf einem Brunnen ein steinernes Denkmal des kopflosen Dionysius steht (Square Suzanne Buisson in der Avenue Junot).
Auf dem Montmartre können Sie die Kirche Saint-Pierre-de-Montmartre des im 12. Jahrhundert erbauten, von Äbtissinen (abesses) geleiteten und einstmals mächtigen Benediktinerklosters entdecken. Vier schwarze Marmorsäulen stammen noch aus einer merowingischen Kirche aus dem 7. Jahrhundert.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Montmartre das Zentrum des Pariser Künstlerwelt. Große Künstler wie Berliotz, Picasso, Apollinaire, Toulouse-Lautrec, van Gogh und Manet haben den Hügel berühmt gemacht. Trotz der teilweise ziemlichen aufdringlichen Straßen Portraitmaler rund um die Place du Tertre strahlt der Montmartre immer noch eine zauberhafte Atmosphäre aus, die einen auch heute noch in seinen Bann ziehen kann. Mehr über den Montmartre in Paris.
Bastille
11. Arrondissement
Das "Quartier de la Bastille" hat sich in den letzten Jahren zu einer Hochburg des Nachtlebens entwickelt. Besonders entlang der Rue de Lappe und der Rue de la Roquette findet man hier viele stimmungsvolle Bars. Ganz in der Nähe befindet sich das ehemalige Dorf Charonne (Place Saint-Blaise), dessen Hauptstraße, Dorfplatz und Pfarrkirche samt Pfarrhaus mit Gemüsegarten bis heute erhalten sind.
Die Bastille war ursprünglich eine besonders befestigte Stadttorburg im Osten von Paris, die später als Gefängnis genutzt wurde. Der „Sturm auf die Bastille“ am 14. Juli 1789 kann als symbolischer Auftakt und Geburtsstunde der Französischen Revolution interpretiert werden. Von der Bastion ist heute nichts mehr zu sehen, da bereits zwei Tage nach dem Sturm unter der Leitung des Unternehmers Pierre-François Palloy begonnen wurde, das Symbol des Ancien Régime abzureißen. Man ließ nur einen 50 cm hohen Mauerrest stehen, der später komplett entfernt wurde. Heute befindet sich am ehemaligen Standort ein nach ihr benannter Platz (Place de la Bastille) mit im Boden markiertem Verlauf der Mauern der einstigen Bastion. Weitere Spuren befinden sich auf dem Bahnsteig der Métro-Station Bastille.
Arènes de Lutèce
5. Arrondissement
Die Überreste dieser um das Jahr 200 erbauten römischen Arena besaßen ursprünglich eine ellipsenförmige Grundfläche, die etwa die Ausmaße des Kolosseums in Rom hatte. Der die Arena umgebende Park ist eine kleine Oase der Ruhe. Zu erreichen ist die Arena über die Rue de Navarre, Metro Cardinal-Lemoine.
Canal St-Martin, Hôtel du Nord
10. Arrondissement
Das Hôtel du Nord ist Schauplatz und Titel einer im Jahre 1938 von Marcel Carné verfilmten melancholischen Liebesgeschichte, die in Frankreich Kultstatus hat. Es befindet sich in der Quai de Jemmapes Nr. 2. Zur Beschreibung nur ein in Frankreich berühmtes Filmzitat des Schauspielers Arletty, welches man auch ohne Französischkenntnisse versteht: "Atmosphère Atmosphère ! Est-ce que j’ai une gueule d’Atmosphère!".
Der Canal Saint Martin wurde 1825 als Verlängerung des Canal de l'Ourcq ausgehoben. Die Ufer zu beiden Seiten des Kanals gehören zu den romantischsten Promenaden der Stadt.
Esplanade und Forum des Halles
1. Arrondissement
Von ganz anderer belebter und geschäftiger Atmosphäre ist das Treiben in Les Halles. Kinos, Cafés und jede Menge Geschäfte laden die Freunde des Shoppings ein.
Der Stadtteil Belleville wurde 1860 eingemeindet und durch die Festlegung der Arrondissements und Quartiers genau in der Ortsmitte geteilt, so dass die eine Ortshälfte heute im 19. Arrondissement liegt und die andere im 20. Belleville ist ein typisches Immigrantenviertel von Paris. Die hier herrschende multikulturelle Atmosphäre befruchtet das Schaffen der dort ansässigen, großen Künstlerszene. In Belleville befindet sich der Parc de Belleville, der eine der höchsten Erhebungen von Paris ist und dadurch einen fantastischen Ausblick aus dem Osten über die Stadt bietet.
Der Großmarkt von Rungis ist der weltgrößte Umschlagplatz für Lebensmittel. Er wurde 1969 von den Architekten Henri Colboc und Lebret auf einem 220 Hektar großen Gelände angelegt. Inzwischen umfasst Rungis 232 Fußballfelder und ist somit größer als Monaco. 1380 Unternehmen mit 13000 Beschäftigten sorgen täglich dafür, dass 18 Millionen Verbraucher in Frankreich und über den Flughafen Orly auch in ganz Europa mit Fisch, Fleisch, Käse, Obst, Gemüse, Schnittblumen und Topfpflanzen versorgt werden.
Die Sorbonne ist die älteste Universität Frankreichs. Sie bildet den Mittelpunkt des Quartier Latin, des traditionellen Studentenviertels in Paris. Dessen Name leitet sich von der Tatsache ab, dass die Studenten und Gelehrten an der Sorbonne über lange Zeit Latein sprachen.
Père Lachaise ist der größte Friedhof von Paris und einer der berühmtesten Friedhöfe der Welt. Er ist nach François d’Aix de Lachaise benannt, auf dessen Gärten der Friedhof errichtet wurde. Das Konzept des Père Lachaise wurde 1808 dem neoklassischen Architekten Alexandre-Théodore Brongniart anvertraut, der die großen Achsen sowie die Grabmonumente entwarf, von denen aber nur das für die Familie Greffuhle verwirklicht wurde. Auf dem Friedhof Père Lachaise liegen viele Berühmtheiten wie zum Beispiel Honoré de Balzac, Edith Piaf, Oscar Wilde oder Frédéric Chopin.
Das Moulin Rouge ist ein weltweit zu einem Markenzeichen für Unterhaltung gewordenes Varieté im Pariser Stadtviertel Montmartre. Der Name geht auf die bekannte Nachbildung der roten Mühle auf dem Dach zurück. Das Moulin Rouge wurde im Jahre 1889 von Joseph Oller erbaut. Edith Piaf, Yves Montand, Ginger Rogers, Liza Minnelli, Frank Sinatra gehören zu den berühmten Sängern, die im Moulin Rouge auftraten. Zur Zeit des Cancans sangen dort auch La Goulue, Josephine Baker, Mistinguett und Maurice Chevalier.
Jean-Paul Gaultier erwarb sich schon frühzeitig den Ruf, das Enfant terrible der französischen Mode zu sein. Er kreiert sehr ausgefallene, kaum tragbare Mode, die er häufig in Happenings vorstellt. Dabei setzt er gerne unkonventionelle Modelle ein wie gepiercte und tätowierte Personen. Viele seiner Kreationen leiten sich von Alltagskleidung und der Pop-Kultur ab, während seine Haute-Couture-Entwürfe gleichzeitig streng formal und verspielt sind. Seit Jahrhunderten kommen die Modetrends nicht nur aus Paris und verbreiten sich von dort weit über Europa hinaus, sondern sie werden auch in Paris getragen. Die Geschäfte der bekanntesten Modeschöpfer befinden sich auf der "Avenue Montaigne", unweit der Champs Elysées, auf der "Rue Saint Honore" und der "Rue Cambon".