Tage des offenen Denkmals in Paris
Die Tage des offenen Denkmals bieten einen Blick hinter die Kulissen von Paris
Bereits im Jahr 1984 veranstaltete Frankreich als erstes Land in Europa einen Tag des offenen Denkmals. Seitdem findet das Event jährlich am dritten Wochenende im September statt, wegen dem großen Interesse inzwischen an zwei Tagen. Angeregt von dem Erfolg organisieren heute 50 europäische Länder ihre eigenen Tage des offenen Denkmals, eingebunden in eine europaweite Initiative. Diesen Gedanken der europäischen Verbundenheit trägt seit dem Jahr 2000 auch das Ereignis in Frankreich im Namen: "Journées Européennes du Patrimoine" oder kurz JEP. Neben bekannten Sehenswürdigkeiten locken an diesen Tagen besonders die sonst der Öffentlichkeit verschlossenen Denkmäler und zeitgenössischen Bauten. Aber auch kleinere Institutionen nutzen das Event, um sich mit Führungen und Veranstaltungen einem größeren Publikum zu präsentieren. Organisiert vom französischen Kultusministerium lassen nicht nur öffentliche Gebäude, Parks und archäologische Stätten, sondern auch private Eigentümer einen Blick hinter die Kulissen zu.
Die Tage des offenen Denkmals in Paris
Natürlich feiert auch die Hauptstadt an den Tagen des offenen Denkmals ihre reiche Kultur und Geschichte. Paris bietet mit seinen zahlreichen Monumenten, Bibliotheken, Sehenswürdigkeiten und Museen ein umfassendes Programm. Viele der Kirchen veranstalten Führungen mit verschiedenen Schwerpunkten. Vor der berühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris bietet sich ein Einblick in die Crypte archéologique und die Geschichte von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Archäologische Erkenntnisse lassen sich auch im Vorort Saint-Denis in der Fabrique de la ville gewinnen.
In Kontakt mit den französischen Regierungsgeschäften kommt man beim Besuch im Senat mit dem Palais du Luxembourg und dem Hôtel de la Présidence. Das Hôtel Potocki, früher Treffpunkt von Künstlern und heute Sitz der Handelskammer der Region Paris Île-de-France ist eines der am Tag des Denkmals zu besichtigenden sehenswerten Stadtpalais.
Die renommierte École de danse der Oper von Paris bietet mit einer Führung zum ersten Mal der Öffentlichkeit Zutritt. Wer mit einer Ikebana-Vorführung eintauchen möchte in die Welt Asiens, bekommt dazu Gelegenheit in einem der ältesten Museen der Stadt, dem Musée Cernuschi. Ein interessantes Gebäude aus dem 16. Jahrhundert ist das Château de la Reine-Blanche, das ebenfalls zu besichtigen ist. Die von Frank O. Gehry errichtete Cinémathèque française zeigt Filme und bietet eine Führung zur Architektur in sonst unzugängliche Bereiche.
Ein Geheimtipp ist der erstmals (limitiert) öffentlich zugängliche Jardin de l'Infante, der auf das 18. Jahrhundert zurückgeht und heute zum Musée du Louvre gehört.
Praktische Informationen
Die Veranstaltungen in staatlichen Einrichtungen sind generell kostenlos. Andere Veranstalter können Eintritt erheben. Manche Ereignisse, wie Führungen und Vorführungen, finden nur zu bestimmten Zeiten statt. Für einige davon ist eine Anmeldung erforderlich. Aktuelle Informationen und Kontaktdaten erhält man unter http://journeesdupatrimoine.culturecommunication.gouv.fr
Das Ministerium für Kultur und Kommunikation in der 182 rue Saint-Honoré in Paris hat im Empfangsbereich speziell für die Veranstaltung vom 12.9.2016 bis zum 18.9.2016 einen Informationsstand eingerichtet, der jeweils von 9.30 Uhr bis 19 Uhr, am Sonntag bis 16 Uhr, geöffnet hat und unter der Telefonnummer +33 (0)1 40 15 38 00 zu erreichen ist.