Wie genießt man Pastis richtig?
Frankreich ist in erster Linie für seine weltberühmten Weine bekannt. Insbesondere im Süden des Landes wird aber noch ein anderes alkoholisches Getränk geschätzt, das mittlerweile auf der ganzen Welt berühmt ist: Pastis. Seine besonderen Aromen spiegeln die Kultur und die typische Lebensart im Süden von Frankreich wider. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über diesen Aperitif und darüber, wie Sie ihn richtig genießen können.
Was ist Pastis?
Als Pastis bezeichnet man ein französisches, alkoholisches Getränk. Die Hauptbestandteile, die die Basis bilden, sind natürliche Extrakte aus dem Süßholz und Anis. Es gibt heute viele verschiedene Pastis-Rezepte, die unterschiedlich komplex sind. Für jeden Geschmack ist daher ein passender Pastis zu finden. Wie der Pastis zu seinem Namen kam: Anfang des 20. Jahrhunderts gab es für den beliebten thujonhaltigen Absinth ein Verbot. Daraufhin wurde in der Provence mit Pastis eine Alternative entwickelt, die frei von Thujon war. Im Volksmund wurde er schnell als „Pastiche“, also „Nachahmung“ bezeichnet. Daraus entstand dann der Begriff Pastis.
Welche Zutaten enthält er und wie wird er hergestellt?
Bei der Herstellung von Pastis spielen insbesondere die folgenden Zutaten eine wichtige Rolle:
- Grüner Anis
- Sternanis
- Fenchel
Dazu kommen weitere Pflanzen, die ähnliche Aromen haben. Auch getrocknete Süßholzwurzeln sind für die Herstellung von Pastis wichtig. Einige Rezepte enthalten zusätzlich noch Kardamom, Pfeffer, Zimt und Salbei. Jeder Pastis ist einzigartig, was nicht zuletzt an der großen Vielfalt an verwendeten Wurzeln, Kräutern und Pflanzen liegt.
Hergestellt wird der Pastis durch die Mazeration mehrerer Pflanzen in reinem Alkohol. Das daraus resultierende Ergebnis wird mit Wasser angereichert, damit der Alkoholgehalt sich auf 45 bis 50 Prozent reduziert. Seine traditionelle Farbe erhält der Pastis schließlich durch das Hinzufügen von Süßholz und anderen Zutaten wie Karamell. Letzteres sorgt gleichzeitig auch für den leicht süßlichen Geschmack des Pastis. Vom traditionellen Pastis ist der weiße Pastis abzugrenzen. Bei ihm wird der letzte Schritt des Färbens weggelassen. Zudem gibt es noch einen blauen Pastis, dem entsprechende Farbstoffe zugesetzt werden.
Wie Sie Pastis genießen sollten
Pastis ist in erster Linie ein Aperitif. Deshalb sollte er, genau wie Absinth, immer mit Wasser vermischt werden. Empfehlenswert ist es, einen Teil Pastis – also ungefähr zwei Zentiliter – mit fünf Teilen Wasser zu mischen. Wenn Sie das Wasser hinzufügen, können Sie ebenso wie beim Absinth den Louche-Effekt beobachten. So bezeichnet man die milchig-trübe Färbung, die entsteht, sobald der Aperitif mit Wasser gemischt wird. Der Louche ist beim Pastis meist gelblich bis golden. Um den „Kleinen Gelben (petit jaune)“, wie der Pastis in Frankreich auch bezeichnet wird, richtig zu genießen, sollten Sie nach folgender Anleitung vorgehen:
- Füllen Sie in ein Ballonglas oder eine Longdrink-Stange zwei Zentiliter Pastis.
- Fügen Sie dann kristallklares, kühles Wasser hinzu.
- Achten Sie auf die richtige Relation: Auf einen Teil Pastis sollten fünf Teile Wasser kommen. Nur in Marseille wird der Pastis gerne stärker getrunken, sodass hier zwei bis vier Zentiliter Wasser mit zwei Zentiliter Pastis gemischt werden.
- Geben Sie zum Schluss noch ein bis zwei Eiswürfel hinzu, um den Genuss des Aperitifs abzurunden.
Wenn von einem Rendezvous mit einem „kleinen Straßenjungen (Momie)“ die Rede ist oder wenn Sie eine „halbe Dosis (demi-dose)“ trinken, so ist ein unverdünnter Pastis gemeint. Dies wird jedoch nur praktiziert, um den Aperitif zu verkosten – oder wenn Sie sich möglichst schnell betrinken möchten. Die Vielfalt der Aromen können Sie nicht genießen, wenn Sie den Pastis auf diese Weise trinken. Dann werden nur die vordergründigen Geschmacksnoten zu spüren sein, wie etwa Lakritze und Anis.
Im Sommer wird Pastis auch gemixt getrunken
Gerade bei sommerlichen Temperaturen kann der Pastis auch als Mixgetränk genossen werden. Hier stehen viele verschiedene Varianten zur Auswahl, die allesamt phantasievolle Namen haben. Zu den beliebtesten Cocktails mit Pastis gehören die folgenden vier Kreationen.
Perroquet
Sie benötigen:
- Ein Teil Pastis
- Pfefferminzsirup
- Vier Teile kaltes Wasser
Geben Sie zuerst den Sirup in ein dekoratives Glas. Dann fügen Sie langsam zuerst den Pastis und danach das Wasser hinzu.
Mauresque
Hierfür sind folgende Zutaten erforderlich:
- Ein Teil Pastis
- Vier Teile kaltes Wasser
- Ein Spritzer Mandelmichsirup
- Einige Minzblätter
Auch hier wird zuerst der Sirup in das Glas gegeben und anschließend Pastis und Wasser hinzugefügt. Ein paar Eiswürfel und Minzblätter runden diesen Cocktail ab.
Jaune
Für den Jaune benötigen Sie:
- Zwei Teile Aprikosenlikör
- Drei Teile Chartreuse Jaune
- Ein Teil Pastis
Alle Zutaten werden in einen Cocktailshaker gegeben und gut vermischt. Danach servieren Sie den Inhalt in einem Glas.
Tomate
Der Cocktail Tomate enthält:
- Ein Teil Pastis
- Grenadine
- Vier Teile kaltes Wasser
Geben Sie als Erstes den Pastis in das Glas und fügen Sie danach Grenadine hinzu. Zum Schluss kommt das Wasser in das Glas.