Krank im Frankreich Urlaub
Ein Urlaub in Frankreich zählt zu den Reisen, für die es in der Regel recht geringe Entfernungen zurückzulegen gilt. Selbst mit dem Auto sind deutsche Urlauber binnen weniger Stunden in der Bretagne oder auch am Mittelmeer angelangt. Dennoch sollte die geografische Nähe Frankreichs nicht dazu verleiten, bei der Urlaubsplanung Nachlässigkeit Einzug halten zu lassen. Insbesondere was die Gesundheit auf Reisen betrifft, sind eine gute Vorsorge und die Vorbereitung auf den Ernstfall entscheidend für das entspannte Gefühl, auf das es im Urlaub ankommt.
Gut vorsorgen vor der Reise
Niemand kann wissen, ob es während einer Reise zu einer Erkrankung kommt. Nicht einmal schwere Krankheiten sind hiermit gemeint, sondern vielmehr Erkältungen, virale Infektionen, Bronchitis und Mandelentzündung. Auch eine Umfrage aus 2015 bestätigt dies. Hier gaben 44 Prozent der Befragten an, im Sommerurlaub an einer Erkältung erkrankt zu sein. Mit 28 Prozent nahmen auch Stürze und Unfälle einen recht großen Teil der Ursachen für Krankheit im Urlaub ein. Gerade, wenn Eltern mit ihren Kindern verreisen, sind plötzliches Fieber und Halsschmerzen im Urlaub nicht unwahrscheinlich. Gleiches gilt für Verletzungen. Schon vor der Reise sollte daher eine umfangreiche Reiseapotheke gepackt werden. Im besten Fall enthält diese:
- Pflaster und Verbandsmaterial
- Schmerztabletten wie Paracetamol oder Ibuprofen
- fiebersenkende Medikamente
- Erkältungsmittel
- Wundsalbe
- Fieberthermometer
- Nasenspray
- auch individuell notwendige Medikamente, beispielsweise gegen Migräne
Welche Mittel und Utensilien in der Reiseapotheke zu finden sein müssen, wird auch vom Gesundheitszustand der Reisenden bestimmt. Wer an einer chronischen Erkrankung leidet, sollte selbstverständlich auch im Urlaub die entsprechenden Medikamente nicht vergessen und bei einer Unverträglichkeit gilt es, auf ein alternatives Mittel zu setzen. Es lohnt sich, mit dem behandelnden Hausarzt über die Zusammenstellung der Reiseapotheke zu sprechen, da er in der Regel entscheidende Tipps geben und rechtzeitig Rezepte ausstellen kann.
Impfungen sollten rechtzeitig vor dem Urlaub aufgefrischt werden.
Was die Gesundheitsvorsorge vor einer Frankreich-Reise betrifft, so gibt es keine außergewöhnlichen Risiken wie Tropenkrankheiten, gegen die gesondert geimpft werden muss. Das Auswärtige Amt empfiehlt jedoch, den eigenen Impfstatus rechtzeitig vor der Reise zu überprüfen und die grundsätzlichen Impfungen wie solche gegen Tetanus oder Diphterie gegebenenfalls nachzuholen. „Darüber hinaus wird für die Mittelmeerküste und Korsika eine Hepatitis-A-Impfung empfohlen.
In der Rheinebene und im Elsass kann eine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sinnvoll sein.“ (Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/FrankreichSicherheit.html)
Wer zudem in die Sonne reist, die vor allem in Südfrankreich während der Sommersaison recht erbarmungslos vom Himmel brennen kann, sollte nicht auf Sonnenschutz verzichten. Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor ist auch für Erwachsene zu empfehlen. Mit einer pflegenden Lotion für nach dem Sonnenbaden und einer guten Kopfbedeckung bleibt die körperliche Gesundheit auch beim Urlaub an der Côte d'Azur erhalten.
Das französische Gesundheitssystem
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Erkrankung im Urlaub, so müssen Frankreich-Reisende sich nicht sorgen. Das französische Gesundheitssystem gilt als sehr professionell und solide, weswegen Behandlungen bei Allgemeinmedizinern, Fachärzten und auch in Krankenhäusern überall innerhalb des Landes möglich sind. Damit die Suche nach einem passenden Arzt nicht allzu lange dauert, sollte schon vor der Abreise eine Liste mit Adressen und Telefonnummern erstellt werden.
Wichtig zu wissen ist es für Reisende auch, dass es in Frankreich Ärzte verschiedener „Gattungen“ gibt. So haben Patienten laut France.fr die Wahl zwischen Vertragsärzten und Ärzten mit freier Honorargestaltung. Da die Übernahme der Kosten im Urlaub ein recht wichtiges Thema ist, sollten sich Reisende im besten Fall für Vertragsärzte entscheiden, da diese ihre Tarife und Honorare nach den Vorgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in Frankreich richten.
Medikamente und Arztbehandlungen zahlen Reisende zunächst selbst.
Je nach Ausgangslage und Unterkunft können Reisende in Frankreich selbst Termine bei Ärzten vereinbaren, oder auch einen Mediziner in ihr Hotel rufen. In der Regel ist das Personal in Ferienparks und Hotels gerne bereit, Gäste bei der Konsultation eines Arztes zu unterstützen. Und werden zur Behandlung von akuten Erkrankungen Medikamente benötigt, kann der Einkauf in den zahlreichen Apotheken Frankreichs erledigt werden. Diese finden sich zumeist in größeren Städten und haben kundenfreundliche Öffnungszeiten.
Was die Krankenkasse im Krankheitsfall zahlt
Auch wenn die Linderung der Beschwerden für erkrankte Reisende oberste Priorität hat, spielen die Behandlungskosten eine wichtige Rolle. Schließlich möchte kein Urlauber horrende Arztkosten tragen, die das Urlaubsbudget belasten. Wer in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist, findet seit geraumer Zeit auf der Rückseite der Versichertenkarte einen kleinen Zusatz. Dieser bescheinigt, dass es sich um eine European Health Insurance Card, kurz EHIC, handelt, mit der Ärzte im Europäischen Raum konsultiert werden können.
Die Gesundheitskarte berechtigt auch zum Besuch eines Arztes im Europäischen Ausland.
Die Versichertenkarte berechtigt den Patienten dazu, einen Arzt in Frankreich aufzusuchen, der Teil des öffentlichen Gesundheitssystems ist. Privatpraxen oder -kliniken sind daher nicht in den Leistungen inbegriffen. Doch auch das Honorar in Arztpraxen öffentlicher Natur kann die Erstattungsbeträge der eigenen Krankenkasse übersteigen. Dies merken Urlauber zunächst nicht, da sie die Kosten für die Behandlung vorerst selbst zahlen und sich das Geld nach der Heimkehr von der Krankenkasse zurückzahlen lassen. Die Krankenkassen setzen dabei die Honorare an, die im eigenen Land üblich sind. Übersteigen die Behandlungskosten diesen Betrag, so muss der Reisende hierfür selbst aufkommen. Laut Travelsecure kann eine Auslandskrankenversicherung, die vor der Reise abgeschlossen wird, diese Lücke jedoch schließen. Auch kommt die Auslandskrankenversicherung für die Kosten bei der eventuellen Rückführung einer erkrankten Person nach Deutschland auf.