Nicht weit von Saint Emilion, nordöstlich von Libourne, liegt das älteste Weinanbaugebiet des Bordelais: Pomerol. Auf einem sanft ansteigenden Gelände nördlich der Dordogne stehen rund 475 ha unter Reben.
Der nordöstlich gelegene stark kieshaltige Boden bringt die besten Tropfen hervor. Der qualitativ bedeutendste Boden ist jedoch das nur etwa 12 ha große Knopfloch des Château Pétrus, wo einer der großartigsten und teuersten Rotweine des gesamten Bordeaux-Gebietes hergestellt wird. Der Süden des Pomerol ist hingegen sandiger. Aufgrund der Verschiedenen Arten der Bodenqualität, fallen die Weine des Pomerol sehr unterschiedlich aus. Vom Grundcharakter her ähneln sie sich dennoch und sind von anderen Rotweinen des Bordelais deutlich zu unterscheiden. Charakteristisch ist der warme, kräftige und volle Geschmack, die karmesinrote Farbe und eine eigentümliche Samtigkeit, die der Franzose mit dem Wort gras bezeichnet.
Im Pomerol gibt es keine offizielle Klassifizierung. An andere Bordeaux-Gebiete engelehnte Bezeichnungen wie grand vin oder cru exceptionnel u.ä. sind daher offiziell ohne Bedeutung. Der bereits erwähnte Château Pétrus besitzt (inoffiziell) jedoch unbestritten den Rang eines Premier cru.
Auf einer Stufe darunter werden gewöhnlicherweise die Weine der Châteaux La Conseillante, L'Evangile, Trotanoy und Vieux Château Certan angesiedelt. Andere äußerst beachtenswerte Weine stammen aus den Châteaux Certan-de-May, L'Eglise-Clinet, La Fleur-Pétrus, Petit-Village, Le Pin, Lafleur, Latour à Pomerol u.v.m.
Die Lalande-de-Pomerol-Weine aus einem Randbereich des Pomerol können kleineren Pomerols vergleichbar sein. Als namhafte Châteaux gelten Tournefeuille, Siaurac, Bel-Air, Perron u.a.