Deutsche, die sehr gut französisch sprechen, haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Führungsnachwuchs, der nicht von Deutschland aus nach Frankreich entsandt wird, muss sich allerdings gegenüber den französischen Absolventen durchsetzen. Diese haben ihr Studium bereits mit etwa 23 Jahren beendet und profitieren vom gut funktionierenden Netzwerk zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft.
Initiativbewerbungen sind in Frankreich sehr üblich. Es werden bei weitem nicht alle offenen Stellen beim Arbeitsamt angegeben oder in Stellenmärkten ausgeschrieben. Dennoch lohnt sich eine Suche in den Stellenbörsen im Internet. Auch in den Tageszeitungen Le Monde (dienstags) und Le Figaro (montags) sowie in der Wochenzeitung L'Express stehen Arbeitsangebote.
Für Bewerbungen sind der Lebenslauf und das handschriftlich verfasste Motivationsschreiben wichtig. Der Lebenslauf sollte nach Oberbegriffen geordnet und dann rückwärts chronologisch aufgebaut sein. Das Beilegen von Zeugniskopien ist nicht üblich. Referenzen spielen kaum eine Rolle, um so mehr aber die Reputation der Hochschule. Falls die eigene Universität oder Ausbildungsstätte eine Kooperation mit einer renommierten französischen Einrichtung hat, sollte das unbedingt erwähnt werden. Ferner achten französische Arbeitgeber sehr auf die Persönlichkeit und die Fähigkeit der Selbstdarstellung.
Bürger der EU haben freien Zugang zum französischen Arbeitsmarkt. Um sich in Frankreich aufhalten zu dürfen, ist lediglich ein gültiger Personalausweis oder Reisepass notwendig. Falls der Arbeitsaufenthalt die Dauer von drei Monaten überschreitet, muss bei der örtlichen Polizeipräfektur unter Vorlage einer Bescheinigung des Arbeitgebers eine Aufenthaltserlaubnis beantragt werden. Selbständige benötigen zur Beantragung einen Eintrag ihres Gewerbes im Handelsregister.