Dijon, die Hauptstadt von Burgund, war schon in historischer Zeit bedingt durch seine verkehrsgünstige Lage ein wichtiger Handelsplatz. 525 gründeten Mönche die Abtei St. Bénigne, um die herum eine kleine Vorstadt entstand. Die Kapetinger machten Dijon zur Residenzstadt ihres Herzogtums. Eine Blütezeit erlebte die Stadt im 18. Jahrhundert, als sie Bischofssitz wurde sowie eine Universität und eine Kunstakademie gegründet wurden. Adel und reiches Bürgertum konkurrierten mit den Pariser Salons. Mit dem Bau der Eisenbahn und der Kanäle wurde Dijon auch wirtschaftliches Zentrum, das noch heute bekannt ist für die Produktion von Senf und Cassis.
Mittelpunkt der Stadt ist die Place de la Libération, die von einem halbrunden Ensemble im Stil des Klassizismus gesäumt wird. Diese Gebäudereihe mit Arkaden gegenüber dem Herzogpalast beherbergt heute viele Geschäfte und Restaurants.
Im Herzoglichen Palast (Palais des Ducs) ist der Turm Philippe-le-Bon aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Wer es wagt, die 316 Stufen zu ersteigen, wird mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Über den Ehrenhof geht's zum Eingang des riesigen Gebäudekomplexes, in dem sich heute unter anderem das Musée des Beaux Arts befindet, das nach dem Lourvre als das bedeutendste Kunstmuseum in Frankreich gilt. Besondere Glanzstücke sind die Grabmäler der Burgunderherzöge, insbesondere das von Philipp dem Kühnen, an dem mehrere berühmte flämische Bildhauer gearbeitet haben.
Von hier sind es nur ein paar Schritte zur Kirche St. Michel, deren Fassade Rennaissanceformen mit spätgotischem Aufbau verbindet. In einigen Straßen wie der Rue de Vannerie, Rue des Forges, Rue Verrerie, Rue Chaudronnerie sind prächtige Stadthäuser aus dem Mittelalter erhalten. Zahlreiche dieser Patrizierhäuser weisen noch heute kunstvolle Innenhöfe auf, die meist zugänglich sind (Hôtel Chambellan - heute Touristeninformation, Hôtel Aubriot; Hôtel Morel-Sauvegrain; Hôtel Liégeard). Da die Gassen der Altstadt für den Autoverkehr gesperrt sind, kann man die historischen Gebäude gemütlich zu Fuß erkunden.
Die Kirche Notre-Dame ist eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke Burgunds. Eine Besonderheit sind die filigranen, zweistöckigen Säulenarkaden über den Hauptportalen an der Westseite mit eigenartig gestalteten Wasserspeiern, die aus der Fassade herausragen. Die "Schwarze Muttergottes" im Innern, eine hölzerne Marienstatue aus dem 11. Jahrhundert, wird als Schutzheilige der Stadt verehrt. An der Seitenwand der Kathedrale in der Rue de la Chouette etwa in Kopfhöhe ist die Skulptur einer Eule in die Kirchenmauer geschlagen. Die Legende sagt, dass, wer sie mit der linken Hand berührt, sich etwas wünschen kann. Viele Wünsche wurden wohl schon gen Himmel geschickt, denn der Stein glänzt speckig vom Abrieb durch die Berührungen.
Die gotische Kirche St. Jean im Straßengewirr der Altstadt wurde zu einem originellen Theaterraum umgebaut.
Bemerkenswert bei St. Bénigne ist die sehr schön erhaltene Krypta aus dem 6. Jh. mit archaischen Kapitellen. Wenn wir aus der geheimnisvollen Stimmung der Krypta wieder ans Tageslicht hervorkommen, locken die Einkaufsstraßen um den "Coin de Miroir", wo das Geschäftszentrum liegt. Hier gibt es ein ganzes Geschäft nur für Senf, ideal für ein Souvenir. Nach dem Verzehr bleibt immer noch das schön gestaltete Töpfchen übrig.
Zeit zum Ausruhen in einem Straßencafé auf dem Square Darcy mit Blick auf die Häuser der Belle Epoque oder bei einem Spaziergang im angrenzenden Park, wo die gewaltige Skulptur des Eisbären von François Pompon am Eingang aufgestellt ist.
Wer noch etwas länger in Dijon verweilt, sollte sich das Musée de la vie Bourguignonne ansehen, das in einem ehemaligen Zisterzienserkloster untergebracht ist. Das gesamte erste Obergeschoss ist dem Leben im 19. Jahrhundert in Dijon gewidmet. Zehn Läden bzw. Handwerksbetriebe sind dort originalgetreu nachgebildet: eine Apotheke, ein Keksgeschäft, ein Friseurladen,... Diese Abteilung begeistert auch die Kinder; hier wird Vergangenheit lebendig. Zwei andere ausführlich dokumentierte Themengebiete sind die Faiencerie von Dijon und die Senfherstellung.
Der Cocktail mit Namen "Kir" ist über die Grenzen Frankreichs bekannt geworden. Benannt wurde er nach dem katholischen Geistlichen Felix Kir, der 23 Jahre lang Bürgermeister von Dijon war. Das Rezept lautet: Man gieße in ein Weinglas einen Fingerbreit des Johannisbeerlikörs Cassis und fülle mit weißem Wein, am besten Aligoté, auf - fertig. In Burgund legt man Wert darauf, dass nicht etwa mit Champagner aufgefüllt wird, wie angeblich Parvenüs heute ihren "Kir Royal" trinken.
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